22.10.2013
Da beißt die Maus keinen Faden ab: Züge machen Lärm. Und Lärm nervt. Vor allem Güterwagen mit alten Bremsen, denn die werden in der Regel mit Klötzen aus Grauguss gebremst, einem Metallblock, der die Laufflächen der Räder aufraut. Das Problem ist das Rollgeräusch, das Rad und Schiene machen; das typische Poltern von Güterzügen eben. Seit über zehn Jahren kauft die Bahn neue Güterwagen deshalb nur noch mit Bremssohlen aus Verbundstoffen, die aus mehreren Materialien aufgebaut sind, unter anderem aus Kunststoff. Der Trick bei diesen „Flüsterbremsen": Sie rauen die Radflächen weniger auf. Einen Zug mit so einer Bremse nimmt man nur noch als halb so laut wahr. Über 8.000 Güterwagen der Bahn sind schon mit Bremssohlen aus Verbundstoffen unterwegs. Der letzte Schrei sind die sogenannten LL-Sohlen. LL steht für „low noise, low friction", was „wenig Lärm, wenig Abrieb" bedeutet. Bis Ende 2014 sollen über 5.000 Güterwagen damit unterwegs sein. Bis 2020 bei der Bahn sogar 60.000. Ab 2021 sollen dann überhaupt keine lauten Güterwagen in Deutschland mehr unterwegs sein.
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